69 Menschen aus 25 verschiedenen Nationen sind jetzt deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger. Fast alle haben ihre bisherige Staatsangehörigkeit behalten.
Ingelheim. Mit einem Lächeln, einem Händedruck, der Einbürgerungsurkunde und vielen Glückwünschen begann für 69 Menschen aus rund 25 Nationen ein neues Kapitel: Sie sind nun offiziell deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger.
Bereits dritte Einbürgerungsfeier in Mainz-Bingen im Jahr
Bereits zum dritten Mal fand in diesem Jahr die Einbürgerungsfeier im Kreistagssaal statt – eine weitere wird noch folgen. Kreisbeigeordnete Almut Schultheiß-Lehn wies darauf hin, dass im Kreis Mainz-Bingen Menschen aus insgesamt rund 150 Nationen leben: „Diese Vielfalt macht unseren Landkreis aus und trägt dazu bei, das eigene Blickfeld zu erweitern.“ Zum Einbürgerungsakt gehören das gemeinsame Bekenntnis zum Grundgesetz, das Singen der Nationalhymne, begleitet von Musikerinnen der Musikschule, sowie ein Abschlussfoto.
Fast alle Eingebürgerten machten dabei von einer Neuerung Gebrauch: Seit vergangenem Sommer können sie ihre bisherige Staatsangehörigkeit behalten. Diese Möglichkeit nutzte etwa die 33-jährige Lettin Ilze Zilmane. Sie lebt seit sieben Jahren in Deutschland, hat sowohl in Mainz als auch in Berlin studiert, arbeitet aktuell bei IBM und hat vor einigen Monaten ihren Antrag auf Einbürgerung gestellt. Nun freute sie sich sichtlich, dass der große Tag gekommen war.
Auch Julie Schmitt aus Kanada zeigte sich begeistert über ihre Einbürgerung – gemeinsam mit ihrem deutschen Ehemann und ihren drei Kindern Beatrice, Simon und Emil. Die Lehrerin lebt seit 16 Jahren in Deutschland und konnte die deutsche Staatsbürgerschaft annehmen, ohne ihre kanadische aufgeben zu müssen.
Denselben Weg ging Dina Eisenhauer, eine gebürtige Bosnierin. Sie kam vor 30 Jahren als Touristin nach Deutschland und konnte wegen des Krieges nicht in ihr Heimatland zurückkehren. Schließlich lernte sie ihren deutschen Mann kennen und „blieb der Liebe wegen“. Eisenhauer war sogar in doppelter Funktion bei der Einbürgerungsfeier anwesend: Sie nahm nicht nur die deutsche Staatsbürgerschaft an, sondern war auch als aktives Mitglied der Ehrenamtsinitiative „Pass[t] genau“ eingeladen.
Einbürgerungslotsen beraten zu Fragen
Die sogenannten Einbürgerungslotsinnen und -lotsen beraten Interessierte zu allen Fragen rund um die Einbürgerung. Zu den Voraussetzungen dafür zählen etwa ausreichende Sprachkenntnisse, ein gesicherter Lebensunterhalt, keine strafrechtlichen Verurteilungen und das Bekenntnis zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung. In aller Regel muss zudem ein Einbürgerungstest mit rund 30 Fragen bestanden werden. Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer unterstützen etwa bei der Beschaffung von Dokumenten und bereiten auf Behördengänge vor.
Die Kreisverwaltung Mainz-Bingen ist einer der Kooperationspartner des Modellprojekts „Pass[t] genau“, das es bislang nur in Rheinland-Pfalz und Mecklenburg-Vorpommern gibt. Eisenhauer berichtet, dass beim Einbürgerungsprozess erfolgreich auf eine Beratungsstruktur aus hauptamtlichen Beratern sowie ehrenamtlichen Einbürgerungslotsen gesetzt wird. Das Projekt startete im Juni 2023 und läuft noch bis Januar 2026.
Viele der Eingebürgerten sind im Landkreis seit Jahren familiär und beruflich tief verwurzelt. Am stärksten vertreten waren Menschen aus der Türkei, Bosnien und Herzegowina sowie Syrien. Ferner kamen Eingebürgerte aus Italien, Südafrika, Vietnam, China, dem Iran, dem Irak, Polen, Marokko, Ruanda, Bulgarien, der Ukraine, Serbien, Albanien sowie Armenien.
Hier den gesamten Artikel von Nathalie Amecke zur Einbürgerungsfeier lesen.

Einbürgerungslots*innen aus Rheinland-Pfalz mit dem Projektteam in RLP bei der Einbürgerungsfeier in Ingelheim. In der Mitte: Einbürgerungslotsin Dina Eisenhauer, die am 26.09 selbst die deutsche Staatsangehörigkeit annahm, wir gratulieren und freuen uns, dass Pass[t]Genau von so vielen engagierten Menschen getragen wird, danke!